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Erste Erfahrung mit Copilot für MS Office

Microsoft hat kürzlich das KI-Programm Copilot für alle Office-Lizenzen geöffnet. Es soll als Pro-Version auf Windows genauso wie auf Mac OS funktionieren und ist sowohl für die 365-Privatlizenz als auch für die Business-Variante verfügbar. Als professioneller Autor bin ich sehr an den Möglichkeiten interessiert und habe Copilot gleich ausprobiert. Mit ernüchterndem Ergebnis.

Copilot ist eine Anbindung von Microsoft-Programmen an ChatGPT. Es gibt eine kostenlose Variante für angemeldete Nutzer als Weboberfläche unter Bing. Und eine Pro-Version für 22,00 EUR pro Monat, die in die Programme Word, Excel, PowerPoint und Outlook eingebunden werden soll. Bei meinem Test der Pro-Version in Word sind einige Probleme aufgetreten.

Erstens zeigt Word für Mac die Copilot-Schaltfläche nicht an, obwohl ich ein Copilot Pro-Abonnement erworben habe, Word aktualisiert und neu gestartet und mich ab- und wieder angemeldet habe. Es ist einfach nichts zu machen. Die Hilfe der Support-Seiten hält keine Lösung bereit. Der Kundendienst war per Chat nicht zu erreichen.

Zweitens habe ich Copilot in der Web-Version von Office 365 ausprobiert, wo es funktionierte. Aber ich war nicht wirklich zufrieden:

  • Wenn man Copilot bittet, einen Teil des Dokuments umzuschreiben (markieren, Rechtsklick->Copilot), tut er das ordentlich wie von ChatGPT gewohnt, aber alle Fußnoten und andere Formatierungen in diesem Text werden gelöscht.
  • Änderungen in diesem Text werden nicht als Überarbeitungen angezeigt, obwohl der Markup-Modus („Änderungen nachverfolgen“) eingeschaltet ist. Es ist folglich schwer zu erkennen, welche Änderungen vorgenommen wurden. Hier bietet beispielsweise das kostenlose Deepl-Write mehr Komfort.
  • Wenn Sie einen längeren Text (350 Wörter oder so) bearbeiten wollen, beschwert sich Copilot, dass der Text zu lang ist (er sagt allerdings, dass er eine Wortgrenze von 100.000 hat).

Für 22 EUR im Monat lohnt sich Copilot nicht, denn ich kann diese Funktion leicht nachahmen, indem ich Text in bzw. aus der kostenlosen Bing-App oder einem anderen Chatprogramm kopiere. Es gibt alternativ das Plugin „ChatGPT für Excel Word“, das man mit einem ChatGPT-Key aktivieren kann (Version 3.5 ist kostenlos) und die gleichen Funktionen wie Copilot hat. Ich sehe keinen zusätzlichen Nutzen im Kauf von Copilot, selbst wenn es in der Desktop-Version laufen würde.

Glücklicherweise erhält man eine Rückerstattung, wenn man das Abonnement noch am selben Tag kündigt. Also habe ich dies getan.

Titelfoto von Judy Beth Morris auf Unsplash

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